Lexikon für Metzgerei & Fleischverarbeitung | AS Technical Solutions

Lexikon für Metzgerei & Fleischverarbeitung

Entdecken Sie unser Fachwissen: Praktische Tipps und fundiertes Know-how für Ihre Metzgerei – von der Zerlegung bis zum Räuchern.

Fleischzerlegung

Das Zerlegen

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Steak-Cuts

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Räuchern

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Flüssigrauch

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Die Kunst des Zerlegens in der Metzgerei

Beherrschen Sie das Zerlegen wie ein Profi! Dieser zentrale Schritt in der Fleischverarbeitung erfordert Präzision, Wissen und die richtigen Werkzeuge. Lernen Sie, wie Sie Fleisch optimal nutzen und Ihre Kunden begeistern.

1. Grundlagen des Zerlegens

Zerlegen bedeutet, ganze Tierkörper oder Teilstücke in verkaufsfertige Stücke zu schneiden. Es ist der erste Schritt nach der Schlachtung und kombiniert Handwerkskunst mit tiefem Verständnis für Fleischqualität.

  • Ziele:
    • Hochwertige Fleischstücke für den Verkauf gewinnen.
    • Den Tierkörper maximal nutzen, um Verschwendung zu vermeiden.
    • Fleisch für die Weiterverarbeitung (z. B. Wurstherstellung, Räuchern) vorbereiten.

2. Fachliche Anforderungen

Anatomiekenntnisse

Ein Metzger muss die Anatomie des Tieres genau kennen:

  • Skelettsystem: Position von Knochen und Gelenken.
  • Muskulatur: Lage der Fleischstücke und Qualität (z. B. zart oder bindegewebsreich).
  • Organe: Fachgerechtes Entfernen von Innereien.

Qualitätsbewertung

Die Qualität des Fleisches wird anhand folgender Kriterien beurteilt:

  • Farbe.
  • Marmorierung (Fettanteil).
  • Textur (Zartheit).
  • Reifung des Fleisches.

Schnittführung

Perfekte Schnitte entlang von Muskelsträngen, Sehnen und Knochen minimieren Verluste und liefern hochwertige Teilstücke.

3. Schritte beim Zerlegen

a) Vorbereitung

  • Arbeitsplatz: Hygienisch einwandfreie Schneidebretter, Messer und Maschinen.
  • Werkzeuge: Zerlegemesser, Knochensäge, Hackbeil, Ausbeinmesser.
  • Kühlung: Fleisch bei 2–7 °C lagern.

b) Grobzerlegung

Der Tierkörper wird in Hauptteile zerlegt:

  • Rind: Vorderviertel, Hinterviertel, Rücken, Brust, Keule.
  • Schwein: Schulter, Rücken, Bauch, Schinken.
  • Lamm/Ziege: Rücken, Keule, Brust, Schulter.

c) Feinzerlegung

Grobteile werden in kleinere Stücke geschnitten:

  • Rinderrücken: Roastbeef, Filet, Entrecôte.
  • Schweineschulter: Gulasch, Hackfleisch.
  • Lammkeule: Braten, Steaks.

d) Portionierung

Fleisch wird je nach Kundenwunsch portioniert (z. B. Steaks, Koteletts, Schnitzel).

4. Werkzeuge und Maschinen

  • Handwerkliche Werkzeuge:
    • Ausbeinmesser: Zum Herauslösen von Knochen.
    • Knochensäge: Für präzises Trennen von Knochen.
    • Hackbeil: Zum groben Zerkleinern.
    • Schärfgeräte: Für scharfe Schnittkanten.
  • Maschinelle Unterstützung:
    • Bandsägen.
    • Fleischwolf.
    • Vakuumverpackungsgeräte.

5. Fleischstücke und ihre Verwendung

Rind

  • Keule: Oberschale (Schnitzel), Unterschale (Rouladen), Tafelspitz (Sieden).
  • Rücken: Roastbeef (Steaks), Filet (edelstes Teilstück).
  • Brust: Brustkern (Suppenfleisch), Flache Brust (Schmorgerichte).

Schwein

  • Schinken: Rohschinken, Kochschinken.
  • Rücken: Koteletts, Schweinefilet.
  • Bauch: Bauchspeck, Schweinebauch.

Lamm

  • Keule: Braten oder Steaks.
  • Rücken: Lammkarree.
  • Schulter: Ragout oder Gulasch.

6. Hygienevorschriften

  • Arbeitsplatz:
    • Regelmäßige Desinfektion von Arbeitsflächen und Werkzeugen.
    • Trennung von Roh- und verarbeitetem Fleisch.
  • Persönliche Hygiene:
    • Saubere Arbeitskleidung, Handschuhe, Kopfbedeckung.
  • Lebensmittelrecht: Einhaltung der EU-Verordnung (EG) Nr. 853/2004.

7. Nachhaltigkeit und Tierverwertung

Nutzen Sie jeden Teil des Tieres effizient:

  • Hochwertige Fleischstücke für den Verkauf.
  • Bindegewebsreiche Teile für Wurstwaren.
  • Knochen und Sehnen für Brühen oder Gelatine.
  • Regionalität: Bevorzugen Sie Fleisch aus nachhaltiger, regionaler Tierhaltung.

8. Herausforderungen und Lösungen

  • Herausforderung: Minimaler Fleischverlust.
    Lösung: Regelmäßiges Training der Schnittführung.
  • Herausforderung: Hygienemanagement.
    Lösung: HACCP-Systeme und Überwachung.
  • Herausforderung: Kundenwünsche.
    Lösung: Flexible Portionierung.

9. Fachliche Weiterentwicklung

Entwickeln Sie Ihre Fähigkeiten weiter:

  • Ausbildung: Fleischer/Metzger-Ausbildung mit Fokus auf Zerlegung.
  • Seminare: Kurse zu modernen Zerlegetechniken.
  • Literatur: Fachbücher zur Anatomie und Veredelung.

10. Innovationen im Bereich Zerlegung

  • Automatisierung: Roboter für präzise Schnitte in Großbetrieben.
  • Digitalisierung: Rückverfolgbarkeit der Fleischstücke.
  • Nachhaltige Verpackung: Biologisch abbaubare Materialien.

Außergewöhnliche Steak-Cuts

Entdecken Sie die Vielfalt der Steak-Cuts – von Flat Iron bis Picanha – und lernen Sie, wie Sie jedes Stück perfekt zubereiten.

Steak-Cuts Diagramm

1. Flat Iron Steak

Ein zartes Highlight aus der Schulter, ideal für Kurzbraten.

  • Herkunft: Schaufelstück (Dickenschulterblatt).
  • Besonderheit: Zart, flach geschnitten nach Entfernung der Sehne.
  • Geschmack: Intensiv und aromatisch.
  • Zubereitung: Medium-rare grillen oder braten.

2. Spider Steak (Kachelfleisch)

Ein seltenes, marmoriertes Stück mit einzigartiger Struktur.

  • Herkunft: Hüftknochen.
  • Besonderheit: Spinnennetzartige Fettmaserung.
  • Geschmack: Saftig, aromatisch.
  • Zubereitung: Kurz grillen, nicht übergaren.

3. Bavette (Flap Steak)

Zart und längsfaserig, perfekt für schnelle Zubereitung.

  • Herkunft: Bauchlappen.
  • Besonderheit: Ähnlich wie Flank Steak, aber zarter.
  • Geschmack: Intensiv, saftig.
  • Zubereitung: Heiß grillen, quer zur Faser schneiden.

4. Denver Cut

Marmoriert und saftig, ideal für vielseitige Zubereitung.

  • Herkunft: Schulter (Chuck Roll).
  • Besonderheit: Zart trotz Marmorierung.
  • Geschmack: Kräftig, vollmundig.
  • Zubereitung: Grillen, Pfanne oder Sous-vide.

5. Teres Major Steak

Eine kostengünstige Alternative zum Filet.

  • Herkunft: Schulter (Petite Tender).
  • Besonderheit: Sehr zart, günstiger als Filet.
  • Geschmack: Kräftig, fleischig.
  • Zubereitung: Kurzbraten oder grillen.

6. Tri-Tip

Ein amerikanischer Klassiker mit dreieckiger Form.

  • Herkunft: Keulenspitze.
  • Besonderheit: Beliebt in Kalifornien.
  • Geschmack: Nussig, saftig.
  • Zubereitung: Grillen oder Smoken.

7. Picanha (Tafelspitz)

Brasilianischer Favorit mit Fettschicht.

  • Herkunft: Hinterer Rücken.
  • Besonderheit: Saftig durch Fettabdeckung.
  • Geschmack: Buttrig, aromatisch.
  • Zubereitung: Über offener Flamme rösten.

8. Oyster Blade Steak

Aromatisch und vielseitig aus der Schulter.

  • Herkunft: Schaufelstück.
  • Besonderheit: Klassisch mit Sehne.
  • Geschmack: Leicht marmoriert.
  • Zubereitung: Kurzbraten oder schmoren.

9. Hanger Steak (Nierenzapfen)

Rar und intensiv im Geschmack.

  • Herkunft: Zwerchfell.
  • Besonderheit: Nur ein Stück pro Tier.
  • Geschmack: Wildartig, intensiv.
  • Zubereitung: Medium-rare grillen.

10. Chuck Eye Steak

Günstige Alternative zum Ribeye.

  • Herkunft: Vorderer Rücken.
  • Besonderheit: Ähnlich wie Ribeye.
  • Geschmack: Kräftig, saftig.
  • Zubereitung: Grillen oder braten.

11. Beef Ribs (Short Ribs)

Optisch beeindruckende „Dino Steaks“.

  • Herkunft: Rippenbereich.
  • Besonderheit: Längs geschnitten.
  • Geschmack: Saftig durch Fettstruktur.
  • Zubereitung: Grillen oder Smoken.

12. Cap of Ribeye

Premium-Cut mit butterzarter Textur.

  • Herkunft: Oberer Ribeye-Teil.
  • Besonderheit: Extrem zart.
  • Geschmack: Vollmundig.
  • Zubereitung: Scharf anbraten.

13. Tomahawk Steak

Ein Showpiece für besondere Anlässe.

  • Herkunft: Ribeye mit langem Knochen.
  • Besonderheit: Beeindruckende Optik.
  • Geschmack: Saftig, intensiv.
  • Zubereitung: Grill oder Smoker.

14. Flat Meat (Secreto)

Marmoriert und zart, ein Geheimtipp.

  • Herkunft: Zwischenrippenbereich.
  • Besonderheit: Sehr aromatisch.
  • Geschmack: Vollmundig.
  • Zubereitung: Kurzbraten, dünn schneiden.

Räuchern wie ein Profi

Verleihen Sie Ihren Produkten den perfekten Rauchgeschmack! Erfahren Sie, wie klassische und moderne Räuchermethoden Ihre Metzgerei aufwerten.

1. Grundlagen der Räucherei

Räuchern ist ein bewährtes Verfahren zur Veredelung und Konservierung von Lebensmitteln.

  • Ziele:
    • Aromatisierung: Rauch verleiht einzigartige Aromen.
    • Konservierung: Hemmt Mikroorganismen.
    • Färbung: Goldbraune bis tiefrote Farbe.

2. Technische Aspekte

Physikalische Vorgänge

  • Rauchbildung: Unvollständige Holzverbrennung erzeugt Aromastoffe.
  • Diffusion: Rauch dringt in das Lebensmittel ein.
  • Ablagerung: Aromastoffe setzen sich auf der Oberfläche ab.

Rauchbestandteile

  • Phenole: Geschmack und Konservierung.
  • Carbonylverbindungen: Goldene Farbe.
  • Organische Säuren: Konservierend, aromatisch.
  • Teerstoffe: Bitter, zu vermeiden.

3. Räuchermethoden

Kalträuchern

  • Temperatur: 15–25 °C.
  • Ziel: Lange Haltbarkeit, dezenter Geschmack.
  • Produkte: Rohschinken, Lachs, Salami.

Warmräuchern

  • Temperatur: 25–50 °C.
  • Ziel: Milder Rauchgeschmack.
  • Produkte: Wurstwaren, Käse.

Heißräuchern

  • Temperatur: 50–85 °C.
  • Ziel: Intensive Rauchnote.
  • Produkte: Forelle, Geflügel.

Flüssigrauch

Flüssigrauch wird industriell eingesetzt, um Geschmack und Farbe effizient zu erzeugen.

4. Materialkunde

Holzauswahl

  • Laubhölzer: Buche (mild).
  • Obsthölzer: Apfel, Kirsche (fruchtig).
  • Eiche: Kräftig, herzhaft.
  • Kräuter: Wacholder, Rosmarin.

Ungeeignet

  • Nadelhölzer: Harzig, ungeeignet.

5. Professionelle Ausrüstung

Handwerkliche Räucherei

  • Räucherofen: Für kleine Chargen.
  • Räucherschrank: Für mittlere Betriebe.

Industrielle Räucherei

  • Großanlagen: Automatische Steuerung.
  • Kombinationsanlagen: Räuchern, Kochen, Kühlen.

6. Hygienische und rechtliche Anforderungen

  • HACCP: Gefahrenanalyse und Kontrollpunkte.
  • Lebensmittelrecht: Grenzwerte für PAK (EU-Verordnung).
  • Reinigung: Regelmäßige Entfernung von Teerablagerungen.

7. Qualitätsmerkmale

  • Rauchbild: Gleichmäßig, mild.
  • Oberfläche: Glänzend, trocken.
  • Farbe: Appetitlich, einheitlich.
  • Geschmack: Harmonisch.

8. Innovationen

  • Hybridräuchern: Kombination mit Sous-vide.
  • Digitalisierung: App-gesteuerte Anlagen.
  • Nachhaltigkeit: Restholz oder Biomasse.

9. Typische Produkte

  • Fleisch: Schwarzwälder Schinken, Salami.
  • Fisch: Lachs, Forelle.
  • Käse: Rauchkäse.
  • Innovativ: Räuchergemüse, vegane Produkte.

Flüssigrauch: Effizienz trifft Geschmack

Flüssigrauch revolutioniert die Lebensmittelverarbeitung. Erfahren Sie, wie Sie mit diesem innovativen Produkt Zeit und Kosten sparen.

1. Definition und Ursprung

Flüssigrauch (Rauchkondensat) wird durch kontrollierte Verbrennung und Kondensation von Holzrauch hergestellt. Es verleiht Lebensmitteln geräucherten Geschmack und Farbe.

2. Technologische Herstellung

Die Herstellung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Rauchproduktion: Holz (z. B. Buche, Eiche) wird bei 300–400 °C verbrannt.
  2. Kondensation: Rauch wird durch Wasser oder Kühlung kondensiert.
  3. Filtration: Schadstoffe (Ruß, Teer) werden entfernt.
  4. Standardisierung: Konzentration für spezifische Geschmacksprofile.

3. Chemische Zusammensetzung

  • Phenole: Geschmack, antioxidative Wirkung.
  • Carbonylverbindungen: Braune Färbung.
  • Organische Säuren: Konservierung.
  • Aldehyde: Aromatischer Charakter.

4. Einsatzgebiete

Fleischindustrie

Flüssigrauch wird in Würste, Schinken oder Speck injiziert oder aufgetragen.

Fischindustrie

Verkürzt die Rauchzeit für Lachs, Makrelen, etc.

Käseproduktion

Verleiht Rauchkäse gleichmäßige Farbe und Aroma.

5. Technische Vorteile

Hygiene

Frei von Teer und PAK, sicher für Lebensmittel.

Effizienz

Kürzere Produktionszeiten, gleichmäßige Ergebnisse.

Flexibilität

Präzise Dosierung für verschiedene Aromen.

Nachhaltigkeit

Weniger Holz- und Energieverbrauch.

6. Qualitätsanforderungen

  • Gleichmäßige Zusammensetzung.
  • Keine toxischen Substanzen.
  • Einhaltung der EU-Verordnung (EG) Nr. 2065/2003.

7. Anwendungstechnologien

Beschichtungssysteme

Sprühtunnel oder Überzugsanlagen.

Trommelverfahren

Für Nüsse oder Snacks.

Mariniermaschinen

In Vakuum-Tumblern mit Gewürzen.

8. Normen und Vorschriften

  • EU-Rechtslage: Strenge Qualitätsanforderungen.
  • HACCP: Gefahrenanalysen erforderlich.
  • Kennzeichnung: „Mit Raucharoma“ angeben.
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